Es ist ganz großer Melancholie-Pop, den Jata auf seinem neuen Album bietet. Da geht es viel um einstige Lieben und natürlich um Jatas heimlichen Sehnsuchtsort. Deshalb heißt das Album "Mexico". Das Land, welches der Kosmopolit mit bairischen Wurzeln offensichtlich in seinem Herzen trägt. Dieser Welt-, Herz- und Seelenschmerz liegt unter mächtigen Synthiegewittern, die aber auch mal Platz lassen für ein nostalgisch-verhauchtes Saxophon. Dieses Album lässt den Hörer oft angenehm verstört zurück, fragend, zweifelnd. "Mexico" ist aber phasenweise sehr bemüht, den Hörer verstört, zweifelnd und fragend zurück zu lassen. Es ist Intellektuellen-Pop mit Gefühl.
Übrigens, wer es sich beim Schauen des Videos nicht bereits dachte: "Mexico" wird von Snowhite Records veröffentlicht.
Unterschätzt den Pop Reggae nicht!
das album könnte nicht besser betitelt sein. oder, andersherum: es könnte (bei diesem namen auch aus musikalischer sicht) nicht besser starten: mit einem titelstück, das die art elektrifizierter nervosität, die der name zu umschreiben scheint geradezu zentral in sich trägt. in einer weise, die die hörer vorbereitet auf ein album auf der grenze zwischen listening und kick, zwischen fiebertraum und wirklichkeit, zwischen konzentration und (paradoxerweise möglicherweise kontrolliertem?) kontrollverlust. auch zwischen reiner elektronik und irgendwie twang (> „montage of bugs“), auch zwischen fast sinfonisch angelegtem ausbruch und spartanischem elektronikminimalismus. und, auf voller länge, zwischen mikromotiven und deren zusammenhang als komposition.
zuallererst: sound superfett und superdirekt. nur zwei leute, nur zwei instrumente, keine overdubs...