orson hentschel „electric stutter“

orsonhentschel electric stutter kleindas album könnte nicht besser betitelt sein. oder, andersherum: es könnte (bei diesem namen auch aus musikalischer sicht) nicht besser starten: mit einem titelstück, das die art elektrifizierter nervosität, die der name zu umschreiben scheint geradezu zentral in sich trägt. in einer weise, die die hörer vorbereitet auf ein album auf der grenze zwischen listening und kick, zwischen fiebertraum und wirklichkeit, zwischen konzentration und (paradoxerweise möglicherweise kontrolliertem?) kontrollverlust. auch zwischen reiner elektronik und irgendwie twang (> „montage of bugs“), auch zwischen fast sinfonisch angelegtem ausbruch und spartanischem elektronikminimalismus. und, auf voller länge, zwischen mikromotiven und deren zusammenhang als komposition.


erst gegen ende der platte wird „electric stutter“ ein wenig ruhiger, ohne dabei aber den (im positiven sinne) nervös bewegten inneren antrieb je ganz verlassen zu wollen. eher ist es so, als ob die auch vorher auf ebenen präsenten statischeren elemente stärker hervortreten würden und so den kontrast zu ihren gunsten verschieben. und das was, besonders aufgrund des druckvollen gesamtsounds auch wie experimentelle clubmusic gehört werden kann, in richtung der musikalischen umsetzung einer theaterperformance verschiebt. mit mikromomenten, die wie amok laufend sich selbst umkreisen, während der weit größere teil von „electric stutter“ durch offensives ostinato geprägt ist. bei all dieser beweglichkeit der elemente, trotz des clash der kontraste bleibt ein mysterium: wie gelingt es orson hentschel, dass ihm die vielzahl der elemente nicht aus dem ruder läuft, dass es nicht kakophonie wird, sondern fokussierte, packende komposition, die sich von den ihn hierbei möglicherweise inspirierenden pionieren insbesondere durch ihren sound zu unterscheiden weis. perfekt.

schöne grüße

N

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