the creatures "hai!"

the creaturesnoch ganz oben auf den wellen über den unendlichen tiefen der tongrube schwimmt das "hai!" album der creatures. und wie die "the thorn" ep von siouxsie and the banshees, aber trotzdem ganz anders ist das album ein beispiel von vision, konzept und durchhaltevermögen; bei den creatures auch noch vermengt mit so etwas wie dem vermögen zu unpeinlichem alterswerk, verbunden mit immer wieder aufgefrischter inspiration.

schon immer so etwas wie ein exzerpt von siouxsie and the banshees, bestehen die creatures im kern eigentlich nur zwei leuten: siouxsie als sängerin und budgie, ihr all-time-boyfriend, als drummer. und lag es an unfreiwilliger freizeit aufgrund abwesender gitarristen oder schlicht an der inspirierenden zweisamkeit: schon ganz zu anfang der banshees entstehen auch die creatures und starten gleich mit einer doppel 7" ("wild things by the creatures"); und die minimalistische, aber trotzdem ungemein treibende, gleichzeitig raum öffnende wie neue hörfarben einbringende kombination ist es, die ad hoc sticht. das debut album "feast" folgt schnell und setzt sich nicht nur durch den ausgiebigen gebrauch von marimba und ähnlichen melodie-percussionsinstrumenten, sondern auch mit seinem ethnosüdsee inspirierten cover-artwork weit von dem sound der hausband ab. im folgenden wird es deutlich sporadischer und irgendwann in den neunzigern verliere ich den kontakt, spätestens als die creatures versuchen, trip-hop ähnliches bzw. elektronica allgemein zu generieren (ihr merkt, 'reinhören tu' ich immer noch)....... ok, die "sad cunt" 7" kommt statementmäßig wieder ganz gut, ein einsamer
lichtblick.......

.......bis 2003 das "hai!" album im neuheitenfach steht und ich (auch hier wieder) hereinhöre.....und die gleiche kraft, inspiration und prägnanz höre, die die frühen platten ausgemacht hat / immer noch ausmacht. spätestens an dieser stelle muss ich denn auch meinem solo-loblied auf siouxsie als treibende kraft und ikonenhaften aushängeschild der banshees ein ebensolches hervorheben des drummers budgie zur seite stellen: (natürlicherweise?) nicht so vordergründig präsent wie die stimme ist es doch gerade das ideenreiche und extrem musikalische schlagzeug- / perkussionsspiel, das, besonders im vergleich zu dem, was damals so als "schlagzeugspiel" abgeliefert wurde, die eigenständigkeit beider bands maximal unterstützt, wenn nicht sogar bedingt hat. und dann bei den creatures, und besonders wieder auf der "hai!", diesen gebührenden raum auch bekommen hat.wie andere sagen würden: ganz großes tennis und in dieser art auch von 50jährigen (wie den protagonisten) glaubhaft zu vertreten (und, und das ist das eigentlich überraschende, ohne echte zeitliche verankerung und dafür mit einer attitüde, die musikfreunde jedweden alters anzusprechen vermögen sollte). so, ihr kreaturen, könnt ihr gerne weitermachen (und he: es ist schon 2006!.........).


schöne grüße

n


ps: auf cd und doppel-vinyl und das artwork der vinylausgabe nutzt das format!

siehe auch: siouxsie and the banshees "the thorn" ep

www.thecreatures.com

www.siouxsie.trinitystreetdirect.com