Max Jury - Nüchtern betrachtet

Max Jury hat sein zweites Album "Modern world" fertiggestellt und sagt dazu: "Dieses Album ist tatsächlich die erste Musik, die ich nüchtern geschrieben habe. Und ich empfinde es als disziplinierter, durchdachter und besser ausgeführt als alles, was ich bisher gemacht habe."
Nach seinem Debüt hat der junge Amerikaner seinen Alkohoproblemen gestellt und eine Reha durchgemacht, die ihn zu neuen Songs führte. Zehn davon werden im Mai auf "Modern world" erscheinen. Das Album ist von Robin Hannibal produziert, von dem Max meint, dass er "dieses Sophisti-Pop-Neo-Soul-Thing macht". Das Hannibal dieses Ding ziemlich gut macht, seht und hört ihr im Video zu "Sweet lie", der ersten Single-Auskopplung von "Modern world". "Sweet lie" ist geschmeidiger, tanzbarer Soul-Pop aus Los Angeles.

www.maxjury.com

Intensiv-Unterweisung von Lafawndah

Die Frau aus London oder New York oder Los Angeles oder Mexico City lotet bereits seit einiger Zeit ihr ganz persönliches, musikalisches Terrain aus. Vor nicht langer Zeit probierte sie das auf ihren "Tan"-EPs aus und hat diesen speziellen Popentwurf nun verfeinert. Lafawndah präsentiert jetzt einen kantigen, aber beizeiten auch tanzbaren Pop, einen tiefgehenden und federleichten Pop, einen sehr sentimentalen wie kühlen Pop. Es stellt sich die Frage, ob das überhaupt Pop genannt werden kann.
Am 22. März könnt ihr euch ein Urteil darüber bilden. Dann nämlich veröffentlicht Lafawndah ihr Debütalbum "Ancestor boy". Ein wenig erinnert es an den Beginn von Kelela, die aber inzwischen den merkantilen Mehrwert der Musik für sich entdeckt hat. Wer also mit Kelela anfing, kann mit Lafawndah weitermachen. Gemeinsam mit den Mitstreitern Nick Weiss, Aaron David Ross und L-Vis 1990 hat Lafawndah dieses Album des opulenten Pops in...wahrscheinlich in London oder New York oder Los Angeles oder Mexico City eingespielt.

www.lafawndah.com

Mensch Mensch Mensch

Abiodun ist manchem vermutlich noch bekannt als Don Abi und Gründungsmitglied der Brothers Keepers Mitte der Neunziger oder im Background bei Patrices 2000er-Album "Ancient spirit". Der Mann hat sich auch danach weiterhin im Soul, Hip Hop und Reggae rumgetrieben.
Am Ende des letzten Jahres hat er nun nach längerer Zeit ein neues Album vorgelegt. "Break free" ist ein authentischer, handgemachter Mix aus globalen Pop-Sounds, mit Beimengungen verschiedener Musikrichtungen wie Afrobeat, Soul, Funk und Rock. Die zweite Single des Albums ist "Omo Ènìyàn", was Mensch bedeutet und als sehr inspirierter und spiritueller Track rüberkommt. Verwurzelt in den musikalischen Traditionen seiner nigerianischen Heimat ist "Omo Ènìyàn" zum Duett mit dem Sänger Òrànmíyàn geworden, welches einen Großteil seiner Spannung aus den beiden verschiedenen Stimmen bezieht und eine Werbung für das gesamte Album ist.

www.abiodun-music.com

Musik im Umzug

Auch wenn die Packer am Ende des Videos das Klavier hinaus schieben, hat man nicht das Gefühl, dass diese Frau damit am Ende ist. Denn die vier Minuten davor sind sehr intensiv und ohne Zweifel eine Akustikversion, die niemanden kalt lässt. Es die Akustikversion der neuen Single "Human error" von Oh Land und kündigt das fünfte Album der Dänin an.
Für den Mai 2019 verspricht Oh Land das neue Album "Family tree", welches tiefe Einblicke in das Privatleben von Nanna Øland Fabricius - wie Oh Land laut Pass heißt - gibt. Nanna ist nach 10 Jahren New York und einem Scheidungsdrama inzwischen in ihr Heimatland zurück gekehrt und verarbeitet das alles in den neuen Songs. In Dänemark ist Oh Land ist mit ganz verschiedenen Projekten äußerst bekannt geworden und selbst in New York hat die auch in der Klassik gebildete Pianistin einen klingenden Namen.

Für "Family tree" kehrte Frau Fabricius an das Klavier zurück, weil das Klavier "das Fundament meines Songwritings bildet", sagt Nanna. Ein vielversprechender Jahresauftakt!

www.ohlandmusic.com

Stille Nacht in Berlin

Man hört, dass sich unsere Hauptstadt zu Weihnachten deutlich leert. Es ist dann überall ruhiger und weniger hektisch. Die Berliner sind diese Tage unter sich.
Justine Electras "Christmas in Berlin" handelt von diesem speziellen Berliner Weihnachtsgefühl und ist das erste der drei Stücke auf ihrer neuen EP, die sie zusammen mit Andre Abshagen  am Bass und Robert Kretzschmar am Schlagzeug eingespielt und produziert hat.
Darüber enthält die EP noch vier Remixes. Nehmt euch also die Zeit über die Weihnachtstage. Wann sonst?

Haut doch nicht ab - Die Dschungel

An dieser Stelle empfahlen wir bereits im letzten Jahr wärmstens Die Dschungel als Westberliner Sound für das kommende Jahrzehnt. Glücklicherweise haben die vier Jungs nicht so lang gewartet. Die Dschungel sind am Ball geblieben und haben jetzt die Single "On the run" auf dem Markt.
"On the run" gibt es mit weiteren drei Stücken als EP, die damit weiter diesen Gitarrenwaveindiepunk aus Berliner Bunkern featured. Das klingt zwar oft nach alten Vorbildern, aber dabei immer frisch und vor allem geradeaus und ungehobelt. An Die Dschungel hat noch kein Produzent Geld verdient. Das ist daher nicht der angenehme Hintergrundsound für's späte Frühstück. Vielmehr der Kick für den Start in die lange Nacht. Also: Wo geht's hin, du einsamer Hund!

www.diedschungel.bandcamp.com