Der Mörder ist immer der Poolboy

Gia Ford ist Britin. Sie schafft es aber mühelos, mit ihrem neuen Song "Poolside" ein großes Stück Amerika zu transportieren. "Poolside" hört sich nach großem, amerikanischen Singer-Songwriter-Pop an mit einem percussiongleichen Schlagzeug und prägnanten Gitarren von flächig bis schneidig.
Irgendwie Westcoastsound, der allerdings konterkariert wird wird durch eine gewisse morbide Bitterkeit. Das liegt an der Geschichte, die uns Gia erzählt. Eine kleine, hübsche Parabel auf die leider immer noch existierende Ungleichheit zwischen Menschen im Licht und der Masse im Schatten: "In summer town where I'd love to watch you drown", bringt unsere spätkapitalistischen Auswüchse maximal poetisch auf den Punkt.
Ich hoffe inständig, dass Gia Ford ihr großes Talent, Songs zu schreiben, im neuen Jahr in ein umwerfendes, neues Album ummünzt.

www.instagram.com/gia__ford