Lieder vom Land

Erinnert mich das jetzt an die Waltons, an Peter Lustig? Die Kelly Family, die Blues Brothers oder doch an Fleetwood Mac? All diese Reminiszenzen kulminieren letzten Endes aber in Anna Wydra, die jetzt die "Bauwagen Sessions" veröffentlicht hat. Die Sessions enthalten auch das sehr schöne Cover des 45 Jahre alten Stücks "Dreams", das Anna eigentlich nur von  ihren Eltern kennen kann.
Die Sessions in dem Bauwagen irgendwo in Schleswig-Holstein sind das Nachfolgeprojekt zu Anna Wydras Debüt-Album "The absurdity of being". Die letzten Freitag erschienene Live-EP enthält neben der genannten Coverversion von "Dreams" ausgewählte Tracks des Debüt-Albums und unterstreicht die schöne DIY-Ästhetik von Annas Band und deren Gespür für feine Popmusik.
Und hey: Irgend etwas an Anna erinnert doch wirklich an Stevie Nicks oder träume ich?

www.annawydra.de

Schrebergärtner-Punk

Es ist wahrlich keine Überraschung, also verrate ich euch, dass es in "Silent moment" um diese seltenen Momente der Ruhe geht, in denen man ganz bei sich ist. Etwas das mancher beim geliebten Menschen finden kann, ein Anderer auf speziellen Orten der Reise oder der Schrebergärtner auf seiner Scholle.
Oder auch in einem Song wie "Silent moment", der durch Ausgeglichenheit glänzt, geleitet durch ein sich selbst untertreibendes Pianospiel, zurückhaltend ergänzt durch spärliche Drums und ein wenig Gitarre.
"Silent moment" ist die erste Single von So Soon, der Band der beiden Multiinstrumentalisten David Stöbener und Marco Braun. "Silent moment" ist handgeschraubte Musik, die ihr auf der kommenden Debüt-EP von So Soon finden werdet, die ganz bald am 01. Juli erscheinen wird.

www.instagram.com/sosoon_sosoon

Der Ton macht die Musik

Das hört sich verdammt nach britischem Soul an, was JISKA auf unsere playlist schmuggelt. Dieser very british sound kommt aber aus Stuttgart und wird in Mannheim verfeinert, denn JISKA gehört in diesem Jahr zum Bandpool der dortigen Popakademie. Der Bandpool ist in der Musik so etwas wie die U21 des DFB.
JISKAs Song "Wings" ist der erste Track der Debüt-EP der jungen Stuttgarterin. Sehr gefühlig im Gesang, nicht aber ohne eine Rotzigkeit im Ausdruck, die in der Zeile gipfelt: "To be honest boy / the best part of my song was your absence". Der Ton macht die Musik!
Die Debüt-EP "Wild blue yonder" erscheint am 01. Juli.

www.jiska.org

Smarte Proleten

Der Vizediktator ist zurück! In gewohnter Schwarz-Weiß-Optik mit dem rauen, ungehobelten Sound, der den Dreier aus Berlin bekannt gemacht hat. Nach längerer Zeit meldet sich Vizediktator mit der neuen Single "Herz aus Wachs" zurück.
Kompromisloser Klang in Punk-Stililstik, schnörkellose Gitarren, Bässe und Trommeln, begleitet von ehrlichen Worten über Scheißsituationen. Vizediktator halt.Oder Straßenpop, wie die Jungs das nennen.
Mal schauen, wann das nächste Album bereit liegt.

www.vizediktator.de

 

Zum Punkt kommen

Rosa Anschütz ist es wichtig, dass alles, was sie an Musik aufnimmt, schnell fertig wird. Zum Punkt kommen, nicht verzetteln, klar bleiben. Das ist das Bestreben der jungen Berlinerin, die ihr neues Album "Goldener Strom" Ende Mai veröffentlichen wird.
Auch auf "Goldener Strom" nutzt Rosa souverän sämtliche Mittel der elektronischen Musikproduktion und verbindet sie mit analogen Instrumenten, mit Querflöte, Trompete und Gitarre; dazu singt, spricht und haucht sie.
Diese Musik emittiert Schwingungen, ist energetisch hochwertig und kann auch den zufälligen Hörer faszinieren.

ww.rosaanschuetz.com

Davon träumen

"Don't know the past, you don't know your future", sang Ziggy Marley einst. Etwas differenzierter drückt sich Obongjayar aus, wenn er sagt, "to know the future, or to fully be aware of your present, you need to analyse and understand your past", meint aber das Gleiche.
Dabei redet Obongjayar über sein kommendes Album, das deutlich näher an Nigeria liegt als an Jamaica. Im Westen Afrikas finden sich nämlich die Wurzeln des inzwischen in London lebenden Künstlers. Der neue Song "Tinko tinko" ist, was man aktuell Afrobeat nennt und damit ganz dicht bei Burna Boy und Wizkid.
Bei Obongjayar hat man allerdings das Gefühl, dass jeder Song ein kleines Kunstwerk ist. Was entsprechend auch in den Clips gewürdigt wird.
Wir haben vor wenigen Wochen bereits behauptet, dass "Some nights I dream of doors" ein Killer-Album werden wird. Die Aussage bleibt gerade auch nach "Tinko tinko" bestehen. Der 13. Mai ist daher ein wenig wie Weihnachten. Die Vorfreude ist riesig.

www.obongjay.ar