steven r. smith & dirk serries „hymnal“

dirkserries stevenRsmith hymnalwie ganz nebenbei, als bedrucktes weisses tape in einer tapetenartig bedruckten papphülle kommt diese kollaboration zwischen dirk serries und steven r. smith; ein vier-tracker, der genau so auch gerne auf vinyl hätte erscheinen dürfen (ohne das tape als medium jetzt zu verteufeln)...

„hymn in a“ beginnt wie eine typische dirk serries gitarrenmeditation, die harmonischen bewegungen und akkordöffnungen klingen vertraut und bleiben während des verlaufs von „hymn in a“ auch das bestimmende merkmal; das, was vermutet steven r. smith beigetragen hat wie eine grundierung im hintergrund. diese eindeutigkeit (wenn es denn überhaupt eine ist) ändert sich direkt mit dem zweiten stück „hymn in c“, um bis zum ende des tapes die zuhörer konsequent im unklaren zu lassen, von wem welche zutaten bedient wurden. denn wenn auch die instrumentierung benannt wird, so wird auf jede zuordnung zu den beiden protagonisten verzichtet; steven r. smith ist als multiinstrumentalist bekannt, aber auch dirk serries sollte, mit blick auf seine musikalische vergangenheit, nicht allein auf gitarre beschränkt betrachtet werden; zumindest naheliegend erscheint daher, dass beide mehrere instrumente bedient haben... „hymn in c“ startet auch deutlich erdiger als der erste track, mit (vermutet der benannten) spike fiddle über einem langsam drehenden drone-loop, ein stück, das sich völlig in sich selbst zu verlieren scheint (im positivsten sinne). „hymn in f“ als von einer extrem meditativen fläche unterlegte, loopartige melodie, die durch ihr weites streichen, fast wie eine art mellow sirene, das stück bestimmt und jenseits aller zeitparameter schiebt. schlicht perfekt und schon für sich allein die ganze vö wert. auch die abschließende „hymn in c#“ nutzt die kontraste von fundament und aufbau, fast folkartig (im sehr abstrakten sinne) durch einen im vordergrund stehenden arpeggioloop. mit stetig zunehmender verdichtung, schicht um schicht, aus fernen melodien und einzelnen harmonischen verschiebungen, die „hymn in c#“ (im gegensatz zum vorgänger) hintergründig bewegen; im verlauf immer weiter zunehmend ätherischer, ambienter werdend, auslaufend in einem tiefen, harmoniumartigen bassdrone. sehr empfohlen, gerade auch wegen der reibung zwischen droneflächen und melodien, identifizierbaren instrumenten und reinen atmosphären.
auf dem important records unterlabel cassauna und längst ausverkauft... fusetronsound mailorder (http://www.fusetronsound.com) hat(te) aber noch welche.

schöne grüße

N

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