Poppy Perezz - Space antelope
Was vormals als World Music in den Teestuben der Dritte-Welt-Läden verstaubte, erfährt in den letzten Jahren mehr und mehr Reformation. Poppy Perezz aus Brighton sind ein weiteres Beispiel. Die karibischen Stile, die unsereins gerne für Karnevalsmusik hält, werden von den vier Engländern mit Migrationshintergrund in einen Elektropop erster Güte verwandelt, der abgeht wie die berühmte Katze von Herrn Schmidt. Die nun veröffentlichte erste Single "Space antelope" ist voller kleiner Elektrospielereien, einer wunderbaren Highlife-Gitarre und dudelnder Mariachi-Trompeten. Schon jetzt wird händeringend nach einer Kategorie gesucht. Im Angebot: Pinball Electro, Latin-Funkpop oder als augenblicklicher Favorit TropHop. Die Single bietet darüber hinaus drei zusätzliche Remixe an, allen voran der Panzon Tropical Remix. Das Debütalbum "We are yours" könnt ihr im nächsten Monat erwarten. Vergesst also eure selbstgestrickten Socken, das hier ist für blankpolierte Schuhe.
Atemlos im feuchten Keller - O.Children
Space, Ladies und Medusa
Songs mit Keksen von Marbert Rocel
Die meiste Zeit schauen Marbert Rocel aus dem Fenster und rauchen. Dann machen sie Musik, dann malt einer ein bisschen, dann schaut wieder einer aus dem Fenster und die anderen machen Musik. Marbert Rocel sind leichtfüßig und doch schwer greifbar, sobald man versucht sie zu fassen. Sie kombinieren Tanzmusik mit Songs, Songs mit Keksen und Kekse wieder mit Tanzmusik.
Aufgrund dieser gepflegten Langeweile - oder vielleicht gerade deshalb - gelingt es der Leipziger Formation, ganz elegante Tanzmusik zu erschaffen, die internationales Format aufweist. Das wird seit kurzer Zeit durch ihr neuestes Album "Small hours" nachdrücklich dokumentiert, das am 20.04. erschien. Damit ihr euch in diese eleganten Sounds einarbeiten könnt und sie nicht vorschnell und eindimensional in die House-/Techno-Ecke stellt, verschenken Marbert Rocel den Track "Let's take off" aus dem neuen Album. Hier geht es zum Gratis-Download.
Mit Verve und Wumms - Neues Album von Orbital
Es heißt "Wonky" und ist seit letzter Woche auf dem Markt. Die beiden Brüder Hartnoll haben nach langen Jahren voller Soloprojekte wieder in familiärer Eintracht zueinander gefunden. Somit gibt es erstmals seit acht Jahren wieder einen Orbital-Longplayer. Voll mit hymnischer, majestätischer Elektronik. "It's an electronic album", sagt Paul Hartnell und stellt sich gegen alle, die behaupten könnten, "Wonky" sei ein Dance-Album.
Es ist von beidem etwas. Zu Beginn gefühlvolle, melodische Tracks. Zum Ende hin wird's härter und clubkompatibel. Eine feine Mischung in elaborierter Qualität. Zum Überzeugen: Hier ist der Track "Never" zum kostenlosen Download.