Parade für die Liebe

Nun also doch: Die Loveparade soll in den nächsten Jahren im Ruhrgebiet stattfinden und jährlich wechselnd diverse Städte verwüsten. Erstes Opfer ist Essen. Die Dialektik will es so, dass man die Dinge wie immer aus unterschiedlicher Perspektive betrachten kann. Für die Touristiker hierzulande ist das eine große Nummer. Herzlichen Glückwunsch! Und allen, die sich aus diesem Grund darum bemüht haben, ist zu danken. Auch wenn zu erwarten ist, dass ein Großteil der Besucher aus dem Tageseinzugsgebiet anreist und sein Alcopop+Bier+X selbst mitbringt. Da bleibt mehr Kotze als Geld zurück. Und sonst?

Innovation? Null. Eigene Identität und Authentizität? Null. Qualität? Mal sehen bzw. hören. Na ja, und von Sex-Appeal kann angesichts am Straßenrand rammelnder Teenager wohl schon lange keine Rede mehr sein. Leider schaffen wir es nicht, die unausrottbare Me-too-Mentalität abzulegen und bemühen uns um ein abgehalftertes, zur Sauf-Folklore verkommenes Mega-Event, das den Charme einer Dauerwerbesendung im DSF-Style versprüht. Hat sich schon mal jemand gefragt, warum die Hauptstadt Deutschlands sich von dieser Veranstaltung verabschiedet? Kulturhauptstadt geht anders. Und Popkulturhauptstadt sowieso. Natürlich lassen wir uns gerne vom Gegenteil überzeugen. Aber da müssen sich einige schon gewaltig anstrengen.

http://www.loveparade.de/